Gildejahr 2020 | Alle Veranstaltungen abgesagt
Ein in jeder Hinsicht ungewöhnliches und schwieriges Jahr neigt sich dem Ende zu. Das Ausmaß und die Länge der Pandemie waren so nicht vorhersehbar. COVID-19 beherrscht das Jahr 2020 und ein Ende ist nur schemenhaft abzusehen. Lediglich die Aussicht auf Impfung gibt Hoffnung.
Alle unsere Gildeveranstaltungen mussten in diesem Jahr ausfallen. In den 442 Jahren der Gilde gab es dieses nur fünf mal. Das war in Kriegszeiten und Jahren größter Not. Dagegen allerdings erscheinen die momentanen Einschränkungen und Entbehrungen noch vergleichsweise gering.
Trotzdem sind durch die Pandemie viele wirtschaftliche Nöte entstanden. So hat unsere Gilde – zusammen mit der Jacoby-Bürgergilde – dem Tierpark in der Zeit des Lockdowns einen größeren Betrag gespendet. Wir haben dazu beigetragen, dass für den Tierpark, als Heimat der Gilden, die größte Not gelindert wurde.
Der plötzliche Tod unseres Gildevorstehers Uwe Bertheau im Oktober hat uns alle tief erschüttert. Seine ruhige und besonnene Art über die Einhaltung der Gilderolle zu wachen haben alle sehr geschätzt. Ihm entging nichts. Den Gildegedanken zu wahren und den Zusammenhalt der Gildebrüder zu fördern waren, für Uwe Bertheau von höchster Wichtigkeit. Diese Aufgabe überträgt die Gilde nun an den Premier Lieutenant Werner Bach, der seit 30 Jahren als Schießoffizier unser Vogelschießen leitet.
Wir gehen in diesem Jahr auf ein Weihnachtsfest zu unter besonderen Bedingungen. Keine Adventsfeier für die Bewohner des Bürgerstiftes, kein Punschausschank, kein Turmkonzert, keine Weihnachtsfeier in großer Runde. Aber trotzdem verbringt jeder diese Tage in der Tradition, die er kennt, die ihn an seine Kindheit erinnert und die er bewahren will.
Der Gildegeist lässt sich durch Corona nicht unterkriegen. Er wird obsiegen und uns umso stärker beseelen, wenn dann eines Tages alles hoffentlich endlich wieder halbwegs normal sein wird. Unsere Majestät Jens II. Wagner brennt darauf, die Gildebrüder wieder um sich zu scharen, in ihrer Mitte zu sein und den Gildegeist zu spüren. Wir wollen hoffen, dass er nicht mehr lange warten muss.