Aufgaben
Tradition und Stadtgeschichte
Die Bürgergilde zu Neumünster seit 1578 hat ihre ursprünglichen Aufgaben der gegenseitigen Hilfe bei Brand, Not und Tod im Laufe der Jahrhunderte aufgeben müssen. Geblieben ist die Erinnerung. Geblieben und erhalten sind aber auch die alten Gilderollen, Gildebücher, Dokumente und Traditionen, in denen sich ein wesentlicher Teil unserer Stadtgeschichte widerspiegelt. Sie zu bewahren und ihren Inhalt nicht vergessen zu lassen, ist heute unsere Aufgabe. Bei offiziellen Anlässen der Stadt präsentieren die Gilden sich gemeinsam so wie damals, als noch die Herzöge nach Neumünster kamen und die Gilden zusammen das Parade-Corps für den Herzog bildeten. Unsere Heimatstadt schmückt sich gern mit ihren Gilden und die Gilden zeigen ihre Verbundenheit in der Öffentlichkeit. So präsentieren sich beide Gilden zur Eröffnung der Holstenköste, bei der Eröffnung des neugestalteten Kleinfleckens (Mai 2011) oder zur 888-Jahr-Feier unserer Stadt im Jahr 2015. Insofern ist es eine schöne Geste der Stadt Neumünster, dass seit dem 22. Mai 2018 auf dem Kleinflecken – neben der Gilde-Doppeleiche – ein Hinweisschild darauf hinweist, dass hier auch der „Platz der Gilden“ ist.
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Bürgerverein zu Neumünster e.V.
Die Bürgergilde zu Neumünster seit 1578 unterstützt seit jeher die verschiedensten sozialen und gemeinnützigen Einrichtungen in Neumünster. So wird auch seit vielen Jahren die Arbeit im Bürgerverein zu Neumünster e.V. unterstützt. Der Bürgerverein betreibt die Wohnanlage Bürgerstift in der Goebenstraße ausschließlich durch äußerst preisgünstige Mieten der Bewohner, durch Mitgliedsbeiträge und gelegentlich eingeworbene Spenden. Es gibt keine öffentlichen Mittel. Die Bürgergilde richtet für die Bewohner des Hauses ein Grillfest im Sommer und ein Adventskaffee Anfang Dezember aus. Weiterhin kommt der Erlös des Punschausschanks am Samstag vor dem dritten Advent auf dem Großflecken dem Bürgerverein zu Neumünster e.V. – und damit den Bewohner des Bürgerstiftes – zugute.
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Vicelinkirche zu Neumünster
Jeweils im Schießjahr, d.h. in den ungeraden Jahren, spendet die Bürgergilde zu Neumünster seit 1578 einen Betrag an eine Einrichtung in Neumünster, die sich um „die Wahrung von Sitte und Brauch unserer Heimat“ verdient gemacht hat. Hierbei darf jeweils die scheidende Majestät beschließen, an welche Einrichtung diese Spende gehen soll. Im Schießjahr 2023 fiel die Entscheidung zugunsten der Vicelinkirche zu Neumünster.
In „unserer Gildekirche“ beginnt der Tag des Vogelschießens – so hat es Herzog Carl-Friedrich im Jahre 1736 angeordnet – mit einer Betstunde, damals allerdings noch in der Bartholomäuskirche, die 1811 aufgrund von Baufälligkeit der heutigen Vicelinkirche weichen musste.
Der Entwurf der Vicelinkirche stammt vom Kopenhagener Oberbaudirektor Christian Frederik Hansen. Die Grundsteinlegung fand 1829 statt, 1834 wurde das Bauwerk vollendet und gilt seitdem als bedeutendster klassizistischer Kirchenbau in Schleswig-Holstein.
Die Orgel der Vicelinkirche – 1968 von der Orgelbaufirma Alfred Führer aus Wilhelmshaven gebaut – bedarf einer Sanierung, insofern konnte am Schießtag – sozusagen als letzte Amtshandlung von Majestät Jens II. Wagner – eine Spende von 1000 Euro an den Kirchenmusikdirektor Dr. Karsten Lüdtke für die Aufarbeitung der Kirchenorgel überreicht werden.
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Der damalige Ministerpräsident Dr. Helmut Lemke beschrieb die Aufgaben der Bürgergilde im Jahre 1967 anlässlich der Verleihung der Gildenkette mit den folgenden Worten: „Pflege allzeit bewährten Bürgersinns, die Wahrung von Sitte und Brauch unserer Heimat und den Dienst an der Gemeinschaft“.